Herausgeber:
Rolf Müller, Kaiserslautern
HP eingestellt März 2005

Letztes Update 30.05.2022

 

Pfaff

 

Gästebuch

Kaiserslautern - Stadt der Nähmaschinen

G. M. Pfaff, A. Laubenheimer, Gebr. Kayser, Carl König, J. Lampel und Greist. (Zulieferer für Nähmaschinen-Zubehör)
Seit über zwei Jahren wurde intensiv an einer umfassenden Dokumentation über die genannten Hersteller gearbeitet.

Fabrik mit Schornstein KB

Pfaff ist tot, Pfaff lebt,

zumindest in den Gedanken der ungezählten Pfaffianer, die über die Jahre dort beschäftigt
waren. Das einstmals große Unternehmen ist bereits verrottet und alle derzeit noch
vorhandenen Reste an Einrichtungen, Maschinen und viele,
die Vergangenheit betreffenden teils wertvollen Zeitzeugnisse landen im Abfall.
Pfaff, einst der größte Nähmaschinenhersteller Deutschlands, existiert nicht mehr und in der
kurzlebigen Zeit geraten historische Hintergründe schneller in Vergessenheit als vermutet.
Damit war es nötig und an der Zeit Georg Michael Pfaff, diesen großen Sohn der Stadt
Kaiserslautern und seine Entwicklung vom Instrumentenbauer zum
Nähmaschinenfabrikanten zu würdigen und ihm und seiner Familie ein
Denkmal zu setzten.

Zusätzlich verschwimmt in den Jahren vieles in einer leicht verklärten Betrachtungsweise der Mitarbeiter in der nur die guten
Erinnerungen an den ehemaligen Arbeitsplatz und einstigen Brötchengeben erhalten bleiben. Aber war wirklich alles so wie sie es sich
schön malten und was hatten sie vom erschreckend fahrlässigen Verhalten der Geschäftsleitungen mitbekommen?
Pfaff gehört zur Geschichte von Kaiserslautern und hat maßgeblich zur Entwicklung der Stadt beigetragen. Wie aber das
Unternehmen tatsächlich entstand und wie es zu der allerersten gebauten Nähmaschine kam bzw. welche dieses waren wurde bisher mit
fantasievollen Geschichten und Fälschungen der Historie abgehandelt. Das einst stolze Unternehmen wurde, nicht nur in den letzten
Jahren, erbarmungslos niedergewirtschaftet und gehört heute längst der Vergangenheit an.

Gießerei Wachsausschmelz 1

Wachsausbrennen und Gießerei von Feingussteilen

Pfaff musste, dank des lange andauernden Missmanagements in diesem Traditionsunternehmen, am 11. 09. 1998 den ersten Insolvenzantrag stellen.
Es folgen Jahre des Schreckens und der Verzweiflung für die Mitarbeiter.
Die vielen wechselnden, ihrer Aufgabe nicht gerecht werdenden Vorstände
und über das Unternehmen
herfallende „Investoren“ richten Pfaff endgültig
zu Grunde.

2008 erfolgt mit der zweiten Insolvenz der endgültige Todesstoß für das einst
blühende Unternehmen. Die zweite Insolvenz und die Befürchtung nicht mehr
auf alle Daten zurückgreifen zu können gaben den Ausschlag, die Erinnerung
an Pfaff durch eine fundamentiert Dokumentation festzuschreiben.
Eine Dokumentation, die es in sich haben wird und deren Inhalt alle bisherigen
Wissensstände auf den Kopf stellen wird.
Herausgekommen ist ein völlig neues wie bisher unbekanntes und fremdes Bild
des Unternehmens.

Wertvolle Mithilfe leisteten: Deutsches Museum München, Stadtarchiv Kaiserslautern, Theodor-Zink-Museum, Kaiserslautern,
Westpfälzer Musikantenmuseum, und einige Sammler in Kaiserslautern, die ihre privaten Archive öffneten. Dazu Dokumente, die
geradezu im letzten Moment aus dem Papiercontainer gezogen werden konnten. Als weitere wichtige Grundlage, die jährlichen
Geschäftsberichte, aus denen mit den sich oft widersprechenden Aussagen der Vorstände, ihren teilweise abstrusen Vorstellungen
wie ein Unternehmen zu leiten sei, ein erschreckendes wie bisher nie gesehenes Bild ergibt. Der Autor, früher selbst Mitarbeiter im
Hause Pfaff, hatte in seiner Funktion fundierte Einblicke in das Betriebsgeschehen und im Besonderen in Arbeitsabläufe und
sensible Daten. Er zeichnet ein komplettes Bild der Entstehung des Unternehmens und letztlich dessen traurigen Unterganges.

Die erschreckende Hilflosigkeit der Führungsetagen, die zurückhaltend Informationspolitik gegenüber dem Aufsichtsrat und auch der
Umgang mit den Betriebsräten und die unheilvollen Allianzen gegen den Fortschritt und damit gegen das Wohl des Unternehmens und
seinen Mitarbeitern wird beleuchtet werden. Dazu die gute alte Zeit, in der doch alles besser war, wird mit analytischer Genauigkeit
daran erinnern, dass Entlassungen, die es beim Firmengründer und seiner Familie nie gab, über Jahrzehnte den Niedergang begleiteten.

11 Gebäude 3

Wer kennt noch die Tochterunternehmen von Pfaff? Gut, dabei war Sandt,
Pirmasens. Bulmer, Quick-Rotan und Karlsruhe. Aber was es noch so alles in der
Geschichte gab geriet in Vergessenheit bzw. wurde von den Pfaffianern kaum
erfasst. Das zum greifen nahende Ende der ehemaligen Weltfirma waren der Grund
die Erinnerung an den Firmengründer Georg Michael Pfaff und seine Beschäftigen
und nicht an die Totengräber des Unternehmens und gleichfalls an weitere größten
teils vergessene und überwiegend unbekannte Nähmaschinenhersteller in
Kaiserslautern in Erinnerung zu rufen. Wer erinnert sich oder kennt die weiteren
Nähmaschinenfabriken wie A. Laubenheimer, Gebrüder Kayser, C. König & Co.,
Kaiserslauterer Nähmaschinen-Fabrik, vorm. König & Co. und J. Lampel.
Oder auch Greist, den von Pfaff aus Amerika nach Kaiserslautern geholten
Zulieferer für Nähmaschinenzubehör?

Es wird eine der umfangreichsten und genausten, mit vielen Überraschungen gespickten Analysen, der genannten Hersteller. Ein Buch,
dass an die großartig Vergangenheit und sozialen Taten der Pfaff-Familie erinnern wird. Zum Inhalt: Auf Pfaff bezogen wird die
Geschichte bis 1226 zurückverfolgt. Mit Ausflügen in die Zeitgeschichte, werden die politischen Entwicklungen und Kriege mit in das
Geschehen einbezogen. Rückblicke in die Entstehung der ersten Nähmaschinen und spannende Einblicke in deren Geschichte sind die
Aufreißer zu diesem Buch und führen zu einem völlig neuen Verständnis der Entwicklung.
Es sind Recherchen, die mit der Geschichte der Müller-Familien Pfaff, den Verzweigungen innerhalb der Familie, vom Müller bis
zum Instrumentenmacher aller Pfaff-Familienmitglieder führten. Angefangen mit Georg Michael Pfaff, Georg und Jacob, seinen Söhnen,
seiner Schwester Lina und letztendlich sein Neffe Karl Pfaff als letzten Nachfolger aus der Familie. Wer glaubt es wäre damit getan wird
in der ebenfalls beschriebenen Geschichte seiner Brüder, alle Instrumentenmacher, im Detail kennenlernen.

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